Konzert für Orgel und Orchester
Francis Poulenc: Konzert für Orgel, Streichorchester und Pauken g-Moll/ Camille Saint-Saëns: Symphonie Nr. 3 op. 78 c-Moll (Orgelsymphonie) Symphonieorchester der Universität der Künste Berlin,
Wolfgang Seifen (Orgel), Leitung: Lutz Köhler. Konzertmitschnitt vom 30. April 2009. TT 59:48 Min, Best.-Nr. 10553, GTIN (EAN) 4260031185534, VÖ primTON 2009
Inhalt
Francis Poulenc (1899-1963): Konzert für Orgel, Streichorchester und Pauken g-Moll
Andante - Allegro giocoso - Andante moderato - Allegro, molto agitatio - Très calme, Lent - Tempo de L'Allegro initial - Tempo Introducion, Largo [23:33]
Camille Saint-Saëns (1835-1921): Symphonie Nr. 3 op. 78 c-Moll (Orgelsymphonie)
I. Adagio - Allegro moderato - Poco adagio [19:50]
II. Allegro moderato - Presto - Maestoso - Allegro [14:48]
Symphonieorchester der Universität der Künste Berlin, Orgel: Wolfgang Seifen - Titularorganist an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche Berlin, Leitung: Lutz Köhler
Das Symphonieorchester der Universität der Künste Berlin, dessen erster Leiter Joseph Joachim war, präsentiert jährlich drei bis vier Großprojekte (Konzerte und Opern) in symphonischer Besetzung. Zusätzlich werden sogenannte Repertoirephasen durchgeführt, ergänzt durch Begleitaufgaben bei Solistenexamen, Tonmeisterprüfungen und Workshops, in die auch die Studierenden der Dirigierklasse eingebunden sind.
Seit 1999 ist Prof. Lutz Köhler der künstlerische Leiter und Chefdirigent. Die Werkauswahl enthält neben der Standardorchesterliteratur auch zeitgenössische Kompositionen, die in Zusammenarbeit mit den Kompositionsklassen der UdK Berlin aufgeführt werden. Das Orchester ist dem besonderen Erbe seines traditionsreichen Instituts verpfl ichtet, etwa Werken von Paul Hindemith, Boris Blacher und Kurt Weill. Höhepunkte der Arbeit des Orchesters, das derzeit ca. 200 Mitglieder zählt, waren zuletzt die Aufführungen der 7. und 8. Sinfonie von Anton Bruckner, die 1., 3., 4. und 5. Sinfonie von Gustav Mahler, Strawinskys ungekürztes Ballett „Der Feuervogel“ und - in Zusammenarbeit mit dem Philharmonischen Chor - Mozarts Requiem (unter der Leitung von Prof. Uwe Gronostay [† 2008]) sowie Benjamin Brittens „War Requiem“ mit Thomas Quasthoff.
Die Opernproduktionen der UdK Berlin schließen „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss ebenso wie Mozarts „Don Giovanni“ und die „Zauberflöte“ sowie Leoš Janáceks „Schicksal“ ein.
Gastdirigenten des Orchesters waren u. a. Othmar F. Maga, Reinhard Peters, Sebastian Weigle, Manfred Hoeck, Rolf Reutter, Scott Sandmeier, Wojciech Rajski. In jüngster Vergangenheit konnten Mariss Jansons, Sir Simon Rattle, Nikolaus Harnoncourt, Bernard Haitink sowie Kent Nagano für Workshops gewonnen werden.
Im Februar 2007 führte das Orchester im Austausch mit der Royal Scottish Academy of Music and Drama Glasgow in vier Konzerten in Glasgow, Edinburgh, Berlin und Potsdam den Messias von Händel auf. Zukünftig wird das Orchester vermehrt auch außerhalb der UdK Berlin auftreten.
Lutz Köhler wurde 1999 als Leiter des Symphonieorchesters und Professor für Dirigieren an die Universität der Künste Berlin berufen. Zuvor war er 25 Jahre lang als Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hannover tätig - viele Jahre auch als deren Vizepräsident.
25 Jahre wirkte er als einer der musikalischen Direktoren des Jugendorchesters der Europäischen Union und bleibt dem Orchester als musikalischer Berater ehrenhalber weiter eng verbunden. Er ist Ehrenmitglied des Deutschen Musikrats, seit vielen Jahren sowohl im Beirat als auch als Juryvorsitzender beim Musikwettbewerb der ARD in München und gefragtes Jurymitglied bei internationalen Wettbewerben. Eine beträchtliche Zahl seiner ehemaligen Studierenden bekleiden herausragende Positionen im Musikleben.
Lutz Köhler ist ebenfalls Principal Conductor der Royal Scottish Academy of Music London und Ehrenmitglied dieser renommierten Institution. Er hatte immer wieder Gastprofessuren an Musikhochschulen im In- und Ausland inne.
Sein umfangreiches Repertoire als Dirigent umfasst alle musikhistorischen Epochen vom Vorbarock bis zur Gegenwart. Zahlreiche Aufnahmen zeugen von seinen vielfältigen Aktivitäten.
Gastdirigate führen ihn immer wieder zu deutschen Orchestern, in die USA, nach Spanien, Großbritannien, Polen, Österreich, Skandinavien, die baltischen Staaten, Neuseeland, Australien, Korea, Südamerika usw. Wiederholt wurde er zu Festivals wie Luzern, Menuhin Festival Gstaad, Berlin, Dresden, Rheingau und Aldeburgh (England) eingeladen.
Wolfgang Seifen, 1956 in Bergheim/Erft geboren, bekam seinen ersten Klavier- und Theorieunterricht bei Hermann Kräling, dem Kirchenmusiker im Heimatort Oberaußem.
Ab 1967 besuchte er das Musikgymnasium der „Regensburger Domspatzen“. Von 1973 bis 1976 folgte das Kirchenmusikstudium in Aachen.
1977 bis 1980 leitete er das studentische Kammerorchester Aachen und gründete 1978 den Kammerchor „Capella Cantica“.
Von 1976 bis 1983 war er als Kirchenmusiker an St. Sebastian in Nettetal-Lobberich tätig, bis er 1983 als Organist an die Päpstliche Marienbasilika zu Kevelaer berufen wurde, wo er bis zum Jahr 2000 wirkte. Künstlerische Tätigkeit als Chor- und Orchesterleiter, Pädagoge und Komponist. Er war von 1989 bis 1992 Dozent für Improvisation und Liturgisches Orgelspiel an der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart und von 1992 bis 2000 Leiter einer ökumenischen Orgelklasse für Liturgisches Orgelspiel und Improvisation an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf, wo er 1995 zum Honorarprofessor ernannt wurde.
Seit Oktober 2000 ist er Professor für Improvisation und Liturgisches Orgelspiel an der Universität der Künste Berlin. Neben einer umfangreichen Konzerttätigkeit im gesamten europäischen Raum sowie den USA und Japan wirkt er als Juror bei Internationalen Wettbewerben und Gastdozent bei zahlreichen internationalen Festivals und Akademien. Verschiedene Rundfunk- und Fernsehproduktionen, u. a. mit dem WDR, dem Deutschlandfunk und dem Hessischen Rundfunk, sowie zahlreiche CD-Einspielungen runden seine künstlerische Tätigkeit ab.
Im November 2004 wurde Wolfgang Seifen als Titularorganist an die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche Berlin berufen.
Die Berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke erstellte 1962/63 ein Instrument mit 63 klingenden Stimmen (Registern) auf vier Manualen und Pedal in der 1961 eingeweihten neuen Kirche, deren Architekt Egon Eiermann sich auch nachdrücklich mit der Gestaltung der Orgel beschäftigte. So entstand ein klar nach Werken gegliederter Aufbau, der auf engem Raum eine gewisse Transparenz ermöglicht. Die durch Gottesdienste und vielfältige kirchenmusikalische Veranstaltungen unzähligen Betriebsstunden hinterließen ihre Spuren und machten im Jahr 2005 eine umfassende Reinigung und technische Überarbeitung der Orgel nötig, ausgeführt durch die Erbauerfirma.