Ludi Organi - 24 Orgelstücke / 24 Organ Pieces
Martin Torp: Ludi Organi - 24 Orgelstücke / 24 Organ Pieces (2017-2019)
Auch als Download erhältlich bei Stretta oder Notendownload.com (Einzel-Links siehe unten).
Inhalt
- Praeludium
- Cantus elegiacus / Elegischer Gesang
- Fuga
- ABBA (Form: A-B-B-A)
- Pedal-Bicinum
- Unisono scherzando ("Bruckner alla turca", manualiter)
- Circulum
- Consolation
- Inventio (Hommage à J. S. B., manualiter)
- Melancholia
- Reminiscences / Reminiszenzen
- Chorus angelorum / Dancing Angels / Engelstanz
- Ciacona (Hommage á Pachelbel)
- Meditation
- Rondino (manualiter)
- Monodie
- Miniatura urbana
- Slow Reggae
- Modern Tango
- Colours / Farben
- Coral Choral / Korallen-Choral
- Mozart in a Glass House / Mozart im Glass-Haus
- Passio
- Pastorale
Notenheft 57 Seiten DIN A4 Querformat (Orgelbuch), Papierqualität: Innenteil 90g/m², raschelarm, leicht gelbliches Notenpapier. Umschlag Chromokarton 260g/m², leicht blätterbare Coilbindung
Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittelleicht, Aufführungsdauer ca. 70 min
ISMN:979-0-50237-020-6, Bestellnummer: pT-N-020, © primTON Musikverlag 2023
Informationen zum Werk
Einen besonderen Platz im Schaffen Torps nimmt das in den Jahren 2017 bis 2019 entstandene Werk Ludi Organi (Orgelspiele) ein. Das Album ist mit einer Gesamtspieldauer von knapp 70 Minuten nicht nur Torps bislang umfangreichstes Orgelwerk, sondern auch das für die allgemeine Organistenpraxis wohl interessanteste Opus des Komponisten. Es besteht aus 24 freien Orgelstücken für den konzertanten und gottesdienstlichen Gebrauch, die zumeist etwa drei Minuten dauern und allesamt auch einzeln aufführbar sind. Abgesehen von acht technisch etwas anspruchsvolleren (mittelschweren) Nummern sind die Stücke relativ leicht auszuführen; zu einem Drittel dürften sie von professionellen Organisten sogar problemlos vom Blatt gespielt werden können. Die Registrierung bleibt weitestgehend dem Geschmack der Ausführenden überlassen (lediglich in drei Stücken finden sich sparsame Registriervorschläge). Der Komponist hat sich im Wesentlichen auf dynamische Angaben beschränkt – und dabei konsequent auf Übergangsdynamik (cresc. oder decr.) verzichtet.
Einem klangschönen Praeludium in freier Form folgt ein ruhig dahinfließender Cantus elegiacus (Elegischer Gesang) in A/B/A-Form, der sich auch als sub-communione-Stück für Abendmahlsgottesdienste eignet. Die Nr. 3 ist eine relativ schlichte vierstimmige Fuge über ein achttaktiges Thema, die im gottesdienstlichen Kontext gut als Postludium zum Ausgang passt.
Das vierte Stück trägt den leicht irreführenden Titel ABBA. Diese meditative Miniatur weist mit seiner Wiederholung des B-Teils strukturell eine A/B/B/A-Form auf – hat aber keinerlei Ähnlichkeit mit der Pop-Musik der schwedischen Band gleichen Namens. Die Nr. 5, ein ziemlich leises Pedal-Bicinium, wird kontrastierend gefolgt von einem klangstarken Manualiter-Stück mit dem Titel Unisono scherzando. Der Untertitel beschreibt die originelle Stilmischung dieser frischen Miniatur: Bruckner alla turca, also sozusagen Bruckner auf türkische Art (aber ohne Anklänge an Mozarts berühmten – und bekanntlich nicht spezifisch türkisch klingenden – „alla turca“-Satz aus der Sonate KV 331).
In der 7. Nr. (Circulum) kreist eine ruhige Melodie samt minimalistisch geprägter Begleitung um einen „hamonischen Ostinato“, dessen acht Takte achtmal diese Harmoniefolge durchlaufen: e-G-Es-A/a-b/As-A/fis-a/C-H (z. T. auch etwas variiert und durch Zusatztöne eingefärbt). Der Titel der Nr. 8 Consolation (Tröstung) beschreibt den Charakter des ruhigen Stücks durchaus treffend. Es folgt eine zweistimmige Inventio – Hommage à J.S.B., mit der Torp seinem „Hausgott“ Bach Ehre erweisen möchte.
Auch der Nr. 10 mit dem Titel Melancholia liegt wiederum eine sich stetig wiederholende, achttaktige Harmoniefolge zugrunde, über der sich eine synkopenreiche Arie entfaltet. Das tonale Stück, dessen Grundtonart a-Moll ist, endet nach sieben Durchgängen des harmonischen Ostinatos in A-Dur. Der folgende Satz trägt den Titel Reminiszenzen. Sein homophoner, choralartiger Satz steckt voller Anklänge an Bruckner und Gesualdo, deren Harmonik allerdings durch das Prisma einer freien „Neotonalität“ gebrochen erscheint, die typisch für Torps Personalstil ist und mitunter auch ein wenig an die Choräle Erik Saties erinnert. Die Nr. 12 ist mit Chorus angelorum (Chor der Engel) überschrieben. Das tänzerische Stück bewegt sich – in anmutiger Weise schwingend und ziemlich leise (z. B. mit Ged. 8‘, Fl. 4‘, Fl. 2‘ + Nazard) – im 7/4-Takt (3+4).
Die Nr. 13 ist eine Hommage à Pachelbel in Form einer Ciacona, Nr. 14 eine statische Meditation von Pärt’scher Einfachheit und Nr. 15 ein Rondino, dessen achttaktiges Ritornell, das entfernt an Philip Glass erinnert, in der dreiminütigen Manualiter-Miniatur dreimal erklingt – zu Beginn, in der Mitte und am Schluss.
Auf die erhaben-schlichte Monodie der Nr. 16 folgt eine aufgekratzte Miniatura urbana (Städtische Miniatur), die durch rhythmische Vitalität und starke Farbigkeit besticht. Die einleitende Rumba wird nach zwölf Takten von einem 5/8tel-Takt abgelöst, der nach acht Takten in einen 3/8 übergeht; ein bunter Akkord-Zickzack im 7/8-Takt mündet in einem 6/8-Abschnitt, auf den ein da-capo (Takte 1–32) folgt. Dieses Stück weckt Erinnerungen an Béla Bartók, Jehan Alain und an das Spiel von Progrock-Keyboardern wie Keith Emerson oder Tony Banks. Auch das 18. Stück des Zyklus hat weltlichen Charakter; es ist ein Slow Reggae, der z. B. zur Auflockerung in Familien- oder Jugend-Gottesdiensten gespielt werden könnte.
Die 19. Nr. ist ein Modern Tango, der an die Stilistik des „Tango Nuevo“ Astor Piazzollas anknüpft. Im folgenden Stück mit dem Titel Colours (Farben) tritt das melodische und rhythmische Element zugunsten akkordischer Farbigkeit zurück. Da Torp selbst in dieser Nummer auf Registerangaben verzichtet hat, haben die Ausführenden hier reichlich Gelegenheit, die Farbigkeit der Komposition durch abwechslungsreiches Registrieren nach ihrem Gusto noch weiter zu differenzieren und zu steigern. Der „augenzwinkernde“ Titel der Nr. 21 lautet Coral Chorale (Korallen-Choral). Das Stück weckt Assoziationen an die aparte Farbigkeit der Musik gemäßigt moderner Franzosen wie Langlais oder Françaix.
Es folgt ein postmoderner Satz mit dem Titel Mozart in a Glass House – not throwing stones, das wieder eine A/B/A-Form aufweist. Der Mittelteil ist im Mozart-Stil komponiert und die Eckteile im Idiom des amerikanischen Minimalisten Philip Glass. Den denkbar größten Kontrast zu dieser humoristischen Nummer stellt das nächste Stück, Nr. 23 (Passio), dar. Es ist eine grüblerische Passionsmusik im Tempo Larghetto. Seinen Abschluss findet das Album mit einer weihnachtlich anmutenden Pastorale in ron-dinoartiger A/B/A/C/A-Form.
Das Vorwort ist angelehnt an das in der Zeitschrift 'organ – Journal für die Orgel' erschienene Autorenportrait zum Organisten Martin Torp als produktiven Nonkonformisten (Schott 2023).
Youtube-Videos
Schauen Sie sich bei Youtube Videos an:
Martin Torp: 6 Stücke aus "LUDI ORGANI" (Bastian Fuchs - Orgel)
Martin Torp: Cosolation, Nr. 8 aus "Ludi Organi", (Carson Cooman - Orgel)
Martin Torp: Praeludium, Nr. 1 aus "Ludi Organi" (Jan Sören Fölster - Orgel)
Martin Torp: Melancholia, Nr.10 aus "Ludi Organi" (Jan Sören Fölster - Orgel)
Martin Torp: Uni sono scherzando - "Bruckner alla turca", Nr. 6 aus "Ludi Organi" (Jan Sören Fölster - Orgel)
Als Download erhältlich bei
Stretta und
Notendownload.com.
Einzeldownloads:
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Cantus elegiacus/ Elegischer Gesang (Stretta, ND)
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Unisono scherzando (Bruckner alla turca, manualiter) (Stretta, ND)
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Inventio (Hommage à J.S.B., manualiter) (Stretta, ND)
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Chorus angelorum/ Dancing Angels/ Engelstanz (Stretta, ND)
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Miniatura urbana/ Städtische Miniatur (Stretta, ND)
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Mozart in a Glass House/ Mozart im Glass-Haus (Stretta, ND)
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