Musical Firmament
"Musical Firmament" bietet einen facettenreichen Blick auf die Kompositionen der in Berlin lebenden polnischen Komponistin Gabriela Moyseowicz dar. Ihr Schaffenswerk besteht aus einer Vielzahl von Kompositionen verschiedener Gattungen, dazu gehören symphonische und sakrale Werke, Kammermusik, Klavierkompositionen und Lieder. Die Kompositionen von Gabriela Moyseowicz sind konsequent atonal gehalten und nicht mit einem anderen Stil zu vergleichen. Die klassische Gestaltung der Musik wird gewahrt, aber individuell umgeformt. Melodien im herkömmlichen Sinne sind nicht vorhanden, als charakteristisches Stilmittel wird eher eine glockenartige Zusammensetzung von Tönen erkennbar. Ihre Werke werden auf der ganzen Welt aufgeführt. Gemeinsam mit der polnischen Violinistin Weronika Ambrosia und dem Cellisten Matthias Wilde lässt die Pianistin und Komponistin eigene Tonschöpfungen erklingen.
TT 63:58 Min., Bestellnummer: pT-1051, GTIN (EAN) 4250523310513, VÖ: primTON 2011.
- Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 (1987) -> Auch als Notendruck erhältlich.
- Klaviersonate Nr. 7, Moderato, Version II (2006) –> Auch als Notendruck erhältlich.
- Sonate für Klavier und Violoncello Nr. 2 (1985/86)
- Musique en trois styles pour violon, violoncelle et piano (1969): Contempaltion, Andantino/ Joie musicale (fugue), Moderato con brio/ Arythmie de la vie –> Auch als Notendruck erhältlich.
Gabriela Moyseowicz, Komposition, Klavier
Als Gabriela Moyseowicz, geboren in Lwow/Lemberg, die Uraufführung ihrer ersten größeren Komposition, einem Konzert für zwei Klaviere, an der Musikhochschule in Krakow erlebte, war sie gerade 13 Jahre alt. Nach dem Besuch des Chopin-Lyzeums für Musik mit dem Schwerpunkt Klavierspiel studierte sie an den Musikhochschulen in Krakow und Katowice Komposition. Gabriela Moyseowicz schloss ihre Studien als 23-Jährige mit dem Magister Artium ab. In der Zeit von 1967 bis 1974 erhielt sie mehrere staatliche Aufträge, trat seit 1960 in Konzerten als Pianistin auf, um vor allem eigene Werke zu präsentieren.
Die kulturpolitisch hoffnungslose Situation zwang Gabriela Moyseowicz, 1974 Polen zu verlassen, da man seinerzeit Musik mit experimentellen Effekten vorzog, was sie bereits in ihrer Magisterarbeit abgelehnt hatte. Das kompositorische Schaffen der Komponistin ist umfangreich und vielfältig. Es umfasst Werke für Orchester, Chor, Kammermusik-Ensembles, Klavier und Soloinstrumente. Uraufführungen finden sowohl in Rundfunk als auch in öffentlichen Konzerten in verschiedenen Ländern statt. Bisher wurden zwei CDs produziert: Westend Classics, Berlin 2003 (Schattensymphonie für großes Orchester, Stabat Mater für Soli, Chor und Orchester, Sonata Polska für Violine und Klavier, Sonate für Violoncello und Klavier, Concatenatio-Sonate Nr. 8 für Klavier) und aulos MusiKado, Köln 2006, auf der Gabriela Moyseowicz eigene Klavierwerke eingespielt hat.
Die Kompositionen von Gabriela Moyseowicz sind konsequent atonal gehalten und nicht mit einem anderen Stil zu vergleichen. Die klassische Gestaltung der Musik wird gewahrt, aber individuell umgeformt. Melodien im herkömmlichen Sinne sind nicht vorhanden, als charakteristisches Stilmittel wird eher eine glockenartige Zusammensetzung von Tönen erkennbar.
Die Kompositionen
Die Klaviersonate Nr. 7 entstand im Jahre 1978 und wurde im gleichen Jahr in Berlin uraufgeführt. Sechs Jahre später wurde das Werk im WDR aufgenommen und gesendet. Die einsätzige Komposition basiert auf der klassischen Form, weicht aber im Bau und Ausdruck vom traditionellen Begriff ab. Entsprechend der Möglichkeiten der heutigen Klangpalette eines Flügels werden alle Register gewählt. 2006 entstand somit eine neue Version dieser Sonate.
Die Sonate Nr. 2 für Violine und Klavier (1987) behandelt beide Instrumente gleichermaßen virtuos und beinhaltet eine lange, ausgeschriebene Kadenz für Violine. Dramatik und starke Emotionen sind nicht zu überhören. Eine spezielle Herausforderung stellen die häufigen Quart- und Quintensprünge in der Violinstimme dar.
Die Sonate Nr. 2 für Klavier und Violoncello (1985–86) wurde mit großem Erfolg 1992 in Berlin uraufgeführt. 1993 wurde sie vom Musikverlag Ries und Erler herausgegeben. Sie ist wie die Klaviersonate Nr. 7 ebenfalls einsätzig, enthält aber die klassische Durchführung mit zwei Rezitativen (Kadenzen), d.h. sowohl das Cello als auch das Klavier bekommen jeweils einen Solopart zugewiesen. Das Werk verlangt den beiden Solisten große Virtuosität ab.
Musique en trois styles wurde 1969 in drei Sätzen komponiert. Der 1. Satz, Duo Violine und Cello, enthält Anklänge an den Renaissancestil, der 2. Satz, eine 4-stimmige Fuge, ist als eine Rückschau auf die Barockmusik gedacht, während der 3. Satz einen Kontrast zu den ersten beiden Sätzen bildet und mit Stilelementen der Musik des 20. Jahrhunderts arbeitet.
Weronika Ambrosio, Violine
Die in Krakow geborene Weronika Ambrosio wurde schon früh mit Preisen auf verschiedenen Wettbewerben ausgezeichnet. Sie studierte an der Krakower Musikakademie und schloss ihr Studium mit dem Magister Artium mit Auszeichnung ab. Danach studierte sie in Mannheim in der Solistenklasse bei Wanda Wilkomirska. Auch besuchte sie Meisterkurse bei verschiedenen Professoren in Polen, Deutschland und in den USA. Weronika Ambrosio war Stipendiatin bei der Holzhausener Musiktagestiftung, der European Mozart Academy und der Lions-Club-Stiftung. Sie war Mitglied des Le Stagioni-Streichquartetts, das an der University of Maine in den USA „in-residence“ war. Zu dieser Zeit war sie auch Lehrbeauftragte für Violine an der University of Maine. Weronika Ambrosio konzertierte in Solo- und Kammermusikkonzerten in den USA, in Deutschland, Polen, Österreich und in der Schweiz und ist auf zahlreichen Rundfunkaufzeichnungen und CD-Einspielungen zu hören. Sie beherrscht nicht nur Standardwerke aus dem Solo-Repertoire, sie fühlt sich auch zu Hause in vielen unterschiedlichen Musikstilen, von moderner Musik bis hin zu Klezmer und Popmusik. Sie ist derzeit Mitglied der Anhaltischen Philharmonie Dessau.
Matthias Wilde, Violoncello
Im Alter von sechs Jahren erhielt Matthias Wilde den ersten Unterricht am Violoncello. Mehrfach erhielt er Preise beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ sowohl in solistischer als auch kammermusikalischer Formation. Als Solist konnte er früh die großen Werke der Violoncello-Literatur mit verschiedenen Orchestern an Konzertstätten wie dem Gewandhaus zu Leipzig oder dem Anhaltischen Theater Dessau aufführen.
Von 2000 bis 2006 war er Schüler bei Matthias Moosdorf, dem Cellisten des renommierten Leipziger Streichquartetts. Den Deutschen Musikwettbewerb in Bonn konnte er im März 2006 gemeinsam mit seiner Klavierpartnerin als einer von zwei Finalisten abschließen. Im selben Jahr setzte er sein Studium bei Prof. Michael Sanderling in Frankfurt/Main fort. Nach dem Abschluss des Diploms wurde er 2008 in die Solistenklasse bei Prof. Sanderling aufgenommen, die er 2010 mit dem Konzertexamen abschloss. Seit der Spielzeit 2007/2008 ist er als Solocellist am Anhaltischen Theater Dessau tätig. Aus der Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten erwuchsen prägende Erfahrungen. Meisterkurse bei Persönlichkeiten wie Josef Schwab, Martin Ostertag, Rohan de Saram, Johannes Moser u.a. vervollständigten seine musikalische Ausbildung.
Ein gewichtiger Teil seiner musikalischen Studien ist der Kammermusik gewidmet. Im Duo wie im Klaviertrio führten ihn neben erfolgreichen Kammermusikwettbewerben im In- und Ausland Konzertverpflichtungen nach ganz Deutschland, ins europäische Ausland und nach Asien. Gemeinsam mit der Pianistin Olga Gollej ist er Gründer und künstlerischer Leiter des internationalen Kammermusikfestivals „Anhaltische Kammermusiktage“.